Luca Scacchi Gracco entstammte einer wichtigen Familie des Bürgertums von Como. Anfang der 1950er Jahre begann er sein intensives Leben als Reisender und Abenteurer und machte sich daran, die europäische Kunst, den Nahen Osten und Afrika zu entdecken.

Dank seiner Reisen in die ganze Welt wurde er zu einem hervorragenden Kenner der volkstümlichen Kunst und konnte einige der wichtigsten europäischen Künstler nach Italien bringen. Gleichzeitig nahm er seine künstlerische Tätigkeit auf, bei der er sich zu Beginn am Informel der Nachkriegszeit orientierte, um in kurzer Zeit zum eigenständigen Vertreter der abstrakten Kunst zu werden.

Die Ausstellung des Mart in Rovereto über Scacchis Werk versammelt Dokumente bezüglich seiner Arbeit als Kunsthändler, der schon früh die Werke von  Francis Bacon, Gustav Klimt, Egon Schiele, George Groz, Emil Nolde und Otto Dix  in Italien vertrat und Inhaber der Galerie Studio d’Arte Contemporanea in Mailand war.

Die Dokumente begleitet eine Auswahl von Scacchi Graccos Arbeiten. In den großen Gemälden kommt ein komplexes Gefüge von Ebenen und Formen zur Entfaltung, die sehr alten Sprachen eine abstrakte Gestalt verleihen – vielleicht eine Erinnerung an die Reisen in den Mittleren Osten – und gleichzeitig zukunftsweisende Modelle evozieren.