Kunst und Eros
Klossowski, Molinier, Bellmer, Rama
Ausstellung - von freitag 01 juli 2022 | zum sonntag 09 okt. 2022
- Wann
- von freitag 01 juli 2022 | zum sonntag 09 okt. 2022
- Preis
- Erwachsene 11 €, Ermäßigt 7 € (Sammelticket für alle laufenden Ausstellungen)
- Credits
- Nach einer Idee von Vittorio Sgarbi und Massimo Minini. Kurator Denis Isaia. In Zusammenarbeit mit dem Amt für Kunst- und Denkmalpflege
- Wo
- Mart Rovereto
- Art
- Ausstellung
Die Ausstellung beginnt mit einer beachtlichen Reihe von Zeichnungen des Pierre Klossowski (1905 - 2001), eines Bruders des Malers Balthus und führenden Intellektuellen des zwanzigsten Jahrhunderts. Der Intellektuelle, Romanschriftsteller und Übersetzer, beginnt ab der fünfziger Jahre seine Romane selbst zu illustrieren. Zuerst mit Bleistift, dann mit Buntstiften gezeichnet, geben die Zeichnungen nicht nur in seinen literarischen Werken enthaltene Szenen wieder, sondern vertiefen auch ein zentrales Thema seines künstlerischen Schaffens: die Erotik. Klossowskis grafisches Werk stützt eine „frevelhafte Philosophie“, die unerbittliche sexuelle Impulse erkundet: die Figuren entfernen sich von den sozialen Konventionen und geben sich einem anormalen und der Vernunft spottenden Verhalten hin.
Die Ausstellung präsentiert die umfangreichste, jemals in Italien ausgestellte Sammlung von Klossowski-Werken, insgesamt 48 großformatige Zeichnungen, und stellt einen Vergleich zum Schaffen dreier anderer Künstler her: Carol Rama, Hans Bellmer und Pierre Molinier. Diese zutiefst vom Surrealismus beeinflussten und im selben Ambiente verkehrenden Künstler erforschen den Zusammenhang zwischen Kunst und Eros auf vollkommen andere Weise. Denn obgleich gewagt und herausfordernd, bleibt das gesamte Werk von Klossowski eher kontrolliert, intellektuell, im Zaum gehalten von einer Anspannung, die keine Auflösung zu finden scheint. Rama. Molinier und Bellmer hingegen erkunden ihre eigenen leidenschaftlichen Welten auf viszerale, psychologische, instinktive, irrationale, ja sogar verwerfliche Weise.
Das Projekt wird durch interessante Videoinhalte abgerundet, darunter die Projektion einer Auswahl von Szenen aus Roberte ce soir, einem Spielfilm aus dem Jahr 1979, gespielt vom Künstler selbst sowie von seiner Frau Denise Marie Roberte Morin-Sinclaire.
Empfohlen für ein erwachsenen Publikum.