Julius Evola und die Spiritualität der Kunst
Ausstellung - von sonntag 15 mai 2022 | zum sonntag 16 okt. 2022
- Wann
- von sonntag 15 mai 2022 | zum sonntag 16 okt. 2022
- Preis
- Erwachsene 11 €, Ermäßigt 7 € (Sammelticket für alle laufenden Ausstellungen)
- Credits
- Nach einer Idee von Vittorio Sgarbi. Kuratoren Beatrice Avanzi und Giorgio Calcara
- Wo
- Mart Rovereto
- Art
- Ausstellung
„Wir selbst sind mit unserer Seele die einzigen Sujets unserer Bilder“
Julius Evola
Im Mart findet eine interessante Ausstellung über den Künstler und Philosophen Julius Evola (1898 - 1974) statt, der eine aktive Rolle in der italienischen Avantgarde spielte. Die kurze Schaffenszeit des Malers währte lediglich von 1915 bis 1921, woraufhin er sich der Philosophie, der Esoterik, der Hermetik, der Alchemie sowie fernöstlichen Lehren zuwandte.
Nach einer ersten futuristischen Phase, in der er dynamische und kraftvolle Werke schuf, distanzierte sich der Künstler von der Bewegung und näherte sich Tristan Tzara und der Poetik des Dadaismus an. Er konzentrierte seine Suche auf die innere Dimension und lag damit auf einer Linie mit den abstrakten Strömungen Europas und den von Wassily Kandinsky in seiner berühmten Schrift Über das Geistige in der Kunst (1912) dargelegten Ideen.
Die Ausstellung im Mart charakterisiert sich durch intensive und lebendige Farbkontraste und ist die größte, die jemals in dieser Art organisiert wurde. Von den über 50 Werken besteht ein erster Teil aus futuristischen Arbeiten, die sich durch energiegeladene abstrakte Elemente mit einer unerwarteten „psychedelischen“ Komponente auszeichnen. Auf sie folgt die Zeit der „Inneren Landschaften“ als reiner Ausdruck des Geistigen mit hermetischen und esoterischen Einflüssen. Die letzte Phase bilden die sechziger Jahre mit Replikaten seiner früheren Arbeiten und einigen gegenständlichen Gemälden, die sich deutlich von den Frühwerken abheben. Auch wenn er sich der Malerei nur eine kurze Zeit lang widmete, ist Evola dennoch als ein bedeutender Vertreter der Avantgarde anzusehen, deren Themen und Anliegen er auf originelle Weise verarbeitete, wobei die Suche nach dem Geistigen sicherlich als gemeinsamer Nenner seines gesamten Schaffens bezeichnet werden kann.