Der Bildhauer, Maler und Zeichner Giuseppe Gallo ist ein Künstler, der in Gegenbewegung zur Entmaterialisierung der Kunst in den 70er Jahren den ästhetischen und symbolischen Wert von Gegenständen und Materialien wiederentdeckte. In seinen Werken sind Anklänge an unterschiedlichste Disziplinen wie Philosophie, Mathematik, Kosmologie und Literatur erkennbar. Sie wirken, als befänden sie sich in einem Schwebezustand zwischen verschiedenen Epochen und verleihen flüchtigen Gedanken und ungelösten Fragen Konsistenz.

Die Ausstellung über Gallo ist auf ideale Weise mit der ikonischen Architektur des Museums verknüpft und als „diffuser Rundgang“ mit Skulpturen, Zeichnungen und kleinen sowie größeren Installationen konzipiert, die auf der Piazza – dem öffentlich zugänglichen Begegnungsort – sowie im Foyer, im Zwischengeschoss und im Innenhof des Museums gezeigt werden.

„Michelangelo sogna Brancusi“ [Michelangelo träumt von Brancusi] ist der Titel der monumentalen Skulptur, die den verträumten Blick des Renaissancemeisters abbildet, aus dem die Unendliche Säule des modernen Künstlers Constantin Brâncuşi entspringt. Das Werk wird anlässlich der Ausstellung über der Mitte der Piazza des Museums hängen: ein symbolischer und gleichzeitig spektakulärer Ort, der erneut die durchgehende Linie zwischen alter und gegenwärtiger Kunst verdeutlicht. Das Werk von Gallo zeichnet sich durch zeitlose Werke aus, die die großen Meister zitieren, ohne sie nach Epochen oder Stilen zu ordnen, auf der Suche nach einer „Uridee“, die unterschiedlichste Strömungen und Ausdrucksformen miteinander vereint. Der Künstler lässt sich nicht in eine bestimmte Stilrichtung einordnen, sondern charakterisiert sich vor allem durch einen exquisit poetischen Ansatz.
Die Einzelausstellung über Giuseppe Gallo zeigt 50 Werke, die aus unterschiedlichsten Techniken und Materialien geschaffen wurden und aus der Zeit der 80er Jahren bis heute stammen.

Eintrittskarten