Die für die Ausstellung Margherita Manzelli. Dunkel ist das Herz der Schönheit in der Galleria Civica entworfenen und geschaffenen Werke geben dem Publikum einen Einblick in die gegenwärtige Arbeit der Künstlerin. Daneben ist das letzte Jahrzehnt ihres Schaffens vertreten, mit einer Auswahl von mittel- und großformatigen Gemälden und Zeichnungen, die in einen Dialog mit den von der Künstlerin gestalteten Ausstellungsräumen treten. Großformatige, abstrakte Wandgemälde und für die Schau entstandene Gemälde setzen sich zu einem größeren Kunstwerk zusammen; die Museumsräume werden zu einer umfassenden Installation, zu einem großen dreidimensionalen Gemälde, in dem die Raumgrenzen aufgehoben sind.

Manzellis Malerei ist stratifiziert, lässt weg, dekonstruiert und setzt wieder zusammen; sie legt den evokativen Aspekt (die Ausdruckskraft der Malerei an sich) über den darstellerischen. Ihre meist weiblichen Figuren sind menschliche Archetypen, archaische Figuren, die sich vor einem an abstrakten Ornamenten reichen Hintergrund abheben, der im Widerspruch zur Wesentlichkeit der Komposition zu stehen scheint. Die Künstlerin erklärt: „Die Protagonistinnen dieser Werke leben einfach in ihren Körpern; sie bewohnen den ihnen jeweils bestimmten Raum. Sie beschränken sich darauf, zu schauen, während sie betrachtet werden. Ihre Merkmale sind uns vertraut, erinnern uns an jemanden, aber niemand Bestimmtes. Sie existieren, weil sie da sind, eher aufgrund von Eigensinn als von Zugehörigkeit.“

Manzelli ist der Malerei treu und dabei der performativen Kunst verbunden, die als Gegensatz zur malerischen Praxis erscheinen könnte. Als Zeichnerin ist sie sowohl zu äußerster Wesentlichkeit wie zu extremer dekorativer Fülle imstande. In der neuen Ausstellung setzt sie sich mit den Räumen der Galleria Civica auseinander, die sich ihren Bedürfnissen anpassen und die Werke der Künstlerin sowie eine überbordende Wanddekoration aufnehmen. Abstrakte dekorative Elemente breiten sich über die Wände aus. Sie gehören zu dem berührenden zentralen Triptychon, das namensgebend für die Schau und ihr Ausgangspunkt ist. Hunderte von vertikalen Linien, Himmel / Erde, wie das millimetergenau von der Künstlerin für die Ausstellung gestaltete Werk, dringen so in den gesamten Raum ein.