Die Galleria Civica di Trento erneuert ihr Engagement als Forschungs- und Experimentierzentrum für zeitgenössische Kunst mit einer Einzelausstellung von Christian Fogarolli (Trient, 1983).

Die Forschung des Künstlers geht von historisch-archivalischen Untersuchungen aus und wird durch direkte Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Forschungszentren genährt. Fogarollis Ansatz umfasst somit mehrere Disziplinen ohne hierarchische Schranken, wie Psychiatrie, Anthropologie, Naturwissenschaften, Psychologie und medizinische Wissenschaften.

Unterstützt durch einen für einen bildenden Künstler ungewöhnlichen Ausbildungsweg, der durch Abschlüsse in Archäologie und Kunstgeschichte und einen Master in Diagnostik und Restaurierung gekennzeichnet ist, widmet sich Fogarolli der kreativen Tätigkeit, wobei er eher den Ansatz eines Intellektuellen als den eines Künstlers im üblichen Sinne verfolgt. Die daraus resultierenden Werke hinterfragen die Beziehung zwischen Körper und Geist, Sinnen und Intellekt, Normalität und Abweichung und regen zum Nachdenken über das Konzept der Krankheit in der heutigen Gesellschaft an.