Nach einer Idee von Vittorio Sgarbi und Silvio Cattani und kuratiert von Giosuè Ceresato, eröffnet in Rovereto die erste Ausstellung des zeitgenössischen Künstlers Li Yongzheng, der 1971 in Bazhong, einem Dorf in der ländlichen Provinz Sichuan, geboren wurde.

 

Im Werk von Yongzheng vereinen verschiedene Gebiete, von Performance und Installation bis zu Video und Malerei. Seine künstlerische Ausdruckssprache, die der gesellschaftliche Dynamik in seinem Land Rechnung trägt, bedient sich häufig der Lösungen der Post-Internet Art und der Relationalen Ästhetik, mit der aktiven Einbeziehung des Publikums in den kreativen Akt.

In seinen Installationen verwendet er oft Naturelemente von großer symbolischer Bedeutung wie Wachs oder Himalaya-Salz. Zwischen 2015 und 2020 arbeitet er als Antwort auf gesellschaftliche Phänomene der heutigen Zeit, die nationalistisch geprägten Hass geschürt haben, an der Video-Serie Borders, unter besonderer Berücksichtigung der autonomen Provinz Xinjiang im Westen der Volksrepublik China. Für Yongzheng stehen die sozialen und kulturellen Besonderheiten dieses Gebiets im direkten Zusammenhang mit der majestätischen Landschaft, die sich durch Wüsten, Canyons und Eisflächen auszeichnet. Die Natur wird zum Mittel, um Gesellschaft, Kultur und Menschen zu verstehen.

 

In Werken wie Yes, Today und Death Has Been My Dream for a Long Time dagegen siedelt der Künstler seine Videos in anderen Regionen Chinas an, zum Beispiel im ländlichen Gebiet von Sichuan und am Strand in der Nähe von Tientsin. Die tiefgreifenden Dramen, welche die Kinder im Mittelpunkt dieser Werke erleben, werden mit großer Empathie geschildert und durch von Ritualität erfüllte Gesten sublimiert. Neben den Videoarbeiten werden auf der Ausstellung Gemälde, Fotografien und eine Installation gezeigt.